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Gebrauchte Kleider von tragbar bis flippig

Annegret Lüdecke baut Kleiderstube des Diakonischen Werks mit auf

Eine Frau hängt eine Reihe Mäntel zurück. "Ist nichts dabei?", fragt Annegret Lüdecke. Bei allen Mänteln seien die Ärmel zu kurz, sagt die Kundin. So muss sie ohne neuen Mantel wieder von dannen ziehen.

Nicht nur Bekleidung gibt es in der Kleiderstube des Diakonischen Werks in Bovenden.

Auf einem Bord unter der Decke stehen Koffer und ein Autositz für Kinder. Auch ein Kinderstuhl ist noch zu haben. Manchmal stehe auch ein Kinderwagen im Laden, sagt die Verkäuferin Lüdecke. Was zu groß sei, um es im Laden aufzustellen, werde über Zettel vermittelt. Lesestoff und Kuscheltiere bekämen die Kunden fast als Beigabe dazu. Und zuweilen gebe es auch Tee und Kekse.

Für viele Ältere, die Menschen zum Reden bräuchten, sei die Kleiderstube Anlaufstelle, weiß Lüdecke. Hier lernten sich viele Leute kennen. Sogar Kochrezepte würden ausgetauscht.

Acht Jahre im Bovender Kirchenrat

Acht Jahre lang war die 63-jährige Lüdecke Mitglied im Bovender Kirchenrat. In dieser Zeit wurde die Kleiderstube gegründet. Zur Zeit der Jugoslawienkriege seien Kleiderspenden für die Flüchtlinge von dort beim Diakonischen Werk eingegangen, erinnert sie sich. Weil zu viele Kleider abgegeben worden seien, sei 1995 der Markt eingerichtet worden. Lüdecke war von Anfang an dabei.

Von der Kirchengemeinde hätten sie zunächst im Dietrich-Bonhoeffer-Haus Platz für die Kleider bekommen. Sie stellten Regale auf und füllten sie. Einen Vormittag und einen Nachmittag pro Woche hatte die Umschlagstelle für Kleidung aus zweiter Hand anfangs geöffnet. Erfolgreich machte das Team Reklame: Sogar Studenten aus Göttingen hätten sich bei ihnen in Bovenden eingekleidet – vor dem Bonhoeffer-Haus ist eine Bushaltestelle.

"Wir platzten aus allen Nähten", denkt Lüdecke an die Anfangszeit zurück. Vor zehn Jahren konnte das Diakonische Werk den Laden in der Göttinger Straße mieten. Und Lüdecke räumt auf mit dem Urteil, dass man dort nichts Tragbares finden könne. Freundinnen einer Kundin fragten diese immer, wo sie ihre flippigen Sachen finde. Sogar handgearbeitete Kleidung aus China habe die Kleiderstube im Angebot gehabt – allerdings nicht lange.

Wünschen sich mehr Platz

Obwohl sie eigentlich keinen Dienst hat, ist Mitarbeiterin Marianne Steckel (62) vorbeigekommen. Sie zeichnet Lederbekleidung aus. "Wir wünschten uns manchmal etwas mehr Platz", ist sie sich mit Annegret Lüdecke einig. "Hier kann jeder kaufen", versichern beide. Lüdecke und Steckel decken sich sogar hin und wieder auch selbst gerne ein. So sähen Leute mit knapper Kasse, dass auch andere hier kauften. Dadurch werde die Hemmschwelle geringer.

"Man gibt nicht nur, man bekommt auch etwas zurück", freut sich Lüdecke über ihre Arbeit. Zweimal im Monat ist sie regulär im Laden. Und sie springt gerne ein, wenn mal jemand krank ist.

Ein Bericht von Ute Lawrenz im Göttinger Tageblatt vom 27. Januar 2014